Auslandstierschutz

Warum ist Auslandstierschutz notwendig werden Sie sich fragen? Reicht es nicht, sich um die Tierschutzprobleme in Deutschland zu kümmern?

Nein, es reicht nicht. Durch die Öffnung der Grenzen hin zu einer EU-Gemeinschaft sollten und können uns auch die Probleme der Tiere im Ausland nicht egal sein. Auch wenn wir in Deutschland inzwischen immer häufiger mit Verstößen gegen das Tierschutzrecht, mit Hundehandel, unseriösen Welpenhandel, Animal Hording, Tiermißbrauch etc. konfrontiert werden ist das Leiden von Haustieren EU-weit sehr groß. Getötete Tiere in Tötungsstationen, verordnete Massentötungen, verhungernde Tiere, Tierquälerei sind leider an der Tagesordnung. Wichtigst wäre politischer Druck, um die EU-weite Einhaltung der Tierschutzgesetze einzufordern. Nur staatliche unterstützte EU-weite Kastrationsprogramme können das unkontrollierte Vermehren Tausender ausgesetzter Straßenhunde verhindern und somit das Leiden vermindern und kontrollierbar zu machen. Skrupellose Welpenhändler, die massenhaft kranke Welpen unter schrecklichsten Bedingungen nach Deutschland und ins Ausland karren, nur um mit diesen Tieren Geld zu verdienen, müssen bei diesen unseriösen Geschäften die das Leiden der Tiere noch vergrößern, gehindert werden. Interessierten Welpenkäufern fehlt es aber immer noch an der entsprechenden Aufklärung. Es gibt unzählige Gründe, im Auslandstierschutz aktiv zu sein - und ein Grund ist auch, dass deutsche Tierheime auf die Übernahme von diesen zumeist sehr sozialen, freundlichen und gut vermittelbaren Auslandshunden angewiesen sind, um sich und die vielen Langzeitinsassen, z.B. unzählige Listenhunde, finanzieren zu können.

Z.B. in Spanien gibt es sehr gute und ausführliche Tierschutzgesetze, dennoch werden täglich Hunde und Katzen von Ihren Besitzern ausgesetzt. Auch wenn EU-Tierausweise und die Chippung der Tiere in Spanien verpflichtend sind, kommt nur ein Bruchteil der Tierhalter diesen Pflichten nach.  Mit viel Glück werden ausgesetzte Tiere in den wenigen privat geleiteten Tierheimen abgegeben. Überwiegend aber werden die Tiere auf der Straße ausgesetzt und landen dann in staatlichen oder privaten Perreras, Tötungsstationen, in welchen Fundtiere die gesetzlich vorgeschriebene Frist von 11 - 28 Tagen „aufbewahrt“ werden. Findet in diesem Zeitraum keine Vermittlung statt oder meldet sich der Besitzer nicht, dann werden die Fundtiere in der Perrera getötet. Leider gibt es in Spanien eine Vielzahl privater, und nur wenige staatliche Perreras. Viele Besitzer privater Perreras sind gewissenlose Geschäftemacher - unter anderem auch Tierärzte! - die für ein Fundtier tatsächlich nur die minimal nötige Versorgung gewährleisten, dafür von den Gemeinden für jedes Fundtier staatliche Summen kassieren, und das Tier dann spätestens nach 28 Tagen töten. Dies betrifft ganz Spanien - mit Ausnahme Katalonien - und auch in Mallorca werden auf diese Weise Tiere "entsorgt".

Die Einhaltung der Vorschriften in den Perreras wird von staatlicher Seite sehr wenig kontrolliert, so dass oftmals auch die Einhaltung dieser minimalsten Anforderungen leider nicht gewährleistet oder eingehalten wird. Die Fundtiere leben daher nicht selten unter allerschlechtesten Hygiene-, Futter- und Platzbedingungen.

Viele spanische Tierschützer und Privatpersonen bemühen sich immer wieder, solche Tiere aus Perraras freizukaufen oder herauszuholen, um diesen Tieren eine würdige Zukunft möglich werden zu lassen. Die ist mit ein Grund, warum private spanische Tierheime oftmals mehr Tiere beherbergen müssen, als eigentlich Platz vorhanden ist. Es gibt nur wenige ordentlich arbeitende, überwiegend private, Tierheime in Spanien, die dringend jede Unterstützung benötigen. Die Tierheime und Tierschutzvereine erhalten vom spanischen Staat nur eine minimale finanzielle Unterstützung, welche weder eine sorgfältige tierärztliche Betreuung ermöglicht noch eine akzeptable Versorgung sicherstellt.

Auch gibt es keine staatlichen Kastrationsprogramme, so dass dem Tierelend in Spanien nicht entgegengewirkt werden kann. Leider ist eine finanzielle Unterstützung durch den Staat oder die Ajuntamentos mit Auflagen verbunden, so dass viele Tierschutzorganisationen diese ablehnen. Z.B. dürften bei einer finanziellen Unterstützung weder ältere noch kranke Tiere im Tierheim aufgenommen werden oder dort leben. Diese müssten also getötet werden, damit diese finanzielle Unterstützung angenommen werden darf. Dies ist natürlich kein Tierschutz und kann man nur ablehnen. In Katalonien wurde 2007 das Tierschutzgesetz geändert und die Tötung von Hunden verboten. Dennoch gibt es immer noch Schlupflöcher für die Tötung, z.B. wenn Hunde krank sind - und das kann man natürlich auch entsprechend deklarieren.

Die Tierhilfe Odena möchte langfristiger helfen, als nur durch die Vermittlung von Hunden nach Deutschland. Wir sehen dies nur als Spitze des Eisbergs, und für jeden vermittelten Hund kommen natürlich auch wieder andere Hunde hinterher. Das Kern des Übels anzugehen ist eine Aufgabe, der wir uns gerne widmen. Wir hoffen, mit Hilfe von Kastrationsprogrammen einen nachhaltigen Effekt erzielen zu können, die Anzahl der Tiere einzudämmen, damit auch irgendwann Spanien zu einer tierschützerischen Autonomie finden kann.

Wichtig ist aber auch ein Umdenken der Menschen zu bewirken, dass der Hund der sozialen Entwicklung zufolge auch in den Köpfen der traditionsbewussten Menschen endlich als ein Familientier akzeptiert und angenommen wird, denn die Haltung von Hunden als reine Nutztiere ist auch in Spanien nicht mehr zeitgemäss. Hierbei hilft die aufklärerische Arbeit der Mitarbeiter in den spanischen Tierheimen, wie z.B. das komunale Tierheim CAAD, welches in Schulen, auf Messen und auch bei anderen öffentlichen Veranstaltungen Aufklärungsarbeit durchführt und Kinder und auch Erwachsene zeigt, dass Tiere auch Lebewesen sind, die Verantwortung, Liebe und Fürsorge benötigen!

Aber auch als Nutztiere gehaltene Hunde bedürfen einer entsprechenden menschlichen Verantwortung, damit  Wohlergehen, Versorgung und auch Zuwendung einen Platz einnehmen. Über die Kastrationsverpflichtung für Katzen muss man nicht viel schreiben, denn die unverhältnismäßige Katzenpopulation ist auch eines der Aufgaben, die nicht alleine durch die Vermittlung von Katzen gelöst werden kann.

Wir haben einige spanische Tierheime und Tierschutzvereine kennengelernt, die nicht nur die Tiere aufnehmen, aufpäppeln, pflegen und versuchen zu vermitteln - sondern die auch versuchen, durch gezielte Aktionen, Teilnahme an Tiermessen und durch Aufklärungsarbeit in Schulen die Menschen zu einem Umdenken zu bewegen ... was in ganz kleinen Schritten auch möglich ist.

Diese hoch gesteckten Ziele zu unterstützen, haben wir uns zur Aufgabe gemacht!

Fragen Sie sich, warum soll ich ein Tier aus einem spanischen Tierheim adoptieren? Lesen Sie hier!  


 Ihr Urlaub steht bevor??

Dann lesen Sie bitte auch: Was tun, wenn man einen Streuner findet!!

 

 Aktuell: 27.7.2010: In einem Teil Spaniens, in Katalonien,  wurde der Stierkampf verboten!!
==> Dies ist ein toller Erfolg und ein Zeichen für die Wirksamkeit der guten Tierschutzarbeit auch in den Ländern, in denen der Tierschutzgedanke noch jung ist.

General Anzeiger Bonn, 27.7.2010:
".... Das Parlament von Katalonien hat die Abschaffung des Stierkampfes in der wirtschaftsstärksten Region des Landes beschlossen. 68 Abgeordnete votierten in Barcelona für das Verbot, 55 stimmten dagegen. Zudem gab es neun Enthaltungen- zum Bericht: ..."

Hier können Sie den Initiatoren dieser einzigartigen Aktion gratulieren: http://www.prou.cat/castellano/contacte.php