Welche Rasse steckt in meinem Hund?

Was bin ich?

Sehr oft werden wir gefragt, welche Hunderasse in unseren Schützlingen steckt. Diese Frage ist nur verständlich, denn aufgrund der verschiedenen Rasseeigenschaften möchten Sie gern wissen, ob der Hund auch zu Ihnen passt. Allerdings können wir diese Frage nur sehr schwer beantworten. Es gibt weltweit an die 1000 Hunderassen. Sie werden in verschiedene Gruppen, je nach Ihrer Aufgabe, eingeteilt.

 

 

 

 

                    1. Die Dachverbände
                    2. Reinrassige Hunde
                    3. Mischlinge
                    4. Gesundheit
                    5. Welpenhandel
                    6. Die Gruppen der Hunderassen nach FCI

 

 

 

 

 

 1. Die Dachverbände

Der FCI (Fédération Cynologique Internationale), der weltweit größte Dachverband der Rassehundezucht hat derzeit 367 Hunderassen anerkannt. Der britische Kennel Club hat 221 Rassen anerkannt und der American Kennel Club 184. Und jährlich kommen neue Rassen hinzu. Dazu gibt es noch die unzähligen Mischlinge.

 

  1. Reinrassige Hunde

Was aber ist ein reinrassiger Hund? Nun, die Züchter von reinrassigen Hunden haben das gemeinsame Ziel, Hunde zu züchten, die gleichbleibende und vorhersehbare rassespezifischen Merkmale aufweisen, wie z.B. das Aussehen, die Größe, das Verhalten. Alle müssen sich dem jeweiligen Rassestandard unterwerfen. Gezüchtet werden darf auch nur mit nachweislich gesunden Hunden. Dies ist per se nicht verkehrt.

 

  1. Mischlinge

Mischlingshunde sind Hunde, deren Eltern nicht derselben Rasse angehören.

Ohne einen DNA-Test ist es in den meisten Fällen nicht möglich zu erkennen, welche Rasse in einem Hund steckt. Insofern können auch wir nur Vermutungen anstellen, welche Rassen sich in Ihrem Hund versteckt haben. Wir versuchen es meistens dadurch einzugrenzen, weil wir wissen, aus welcher Gegend der Hund kommt, und welche Rasse dort normalerweise üblich ist.

 

  1. Gesundheit

Welcher Hund ist gesünder? Man sagt, Mischlinge wären gesünder. Dies kann allerdings nicht bewiesen werden, denn da Mischlingszuchten nicht kontrolliert werden (können), können Gene weitervererbt werden, die zu Krankheiten führen können. Allerdings gibt es durch die genetische Vielfalt wiederum weniger rassebedingte Krankheiten wie z.B. bei den sogenannten Qualzuchten bei Boxern (verkürzte Schnauze) oder den Schäferhunden (abgesenkte Hüfte).

Das Rassehunde ihre Arbeit, für die sie gezüchtet wurden, besser verrichten, als Mischlingshunde ist eindeutig falsch. Da es sich schließlich um ein Lebewesen handelt, was nicht programmierbar ist, kann man immer nur vermuten, dass der Hund sich charakterlich genauso wie seine Eltern entwickelt. Dazu kommen noch Faktoren, wie gut der Züchter sich um die Welpen kümmert. Wie versorgt er sie? Wie ernährt er sie? Wie sozialisiert er sie? Leider gibt es auch unter Züchtern einige, die sich nicht verantwortungsbewusst um ihre Zucht kümmern.

 

  1. Welpenhandel

Ganz zu schweigen von dem illegalen Welpenhandel, der zumeist die hohe Anfrage nach „billigen“ Rassehunden bedient, deren Ziel aber nur der Profit ist und nicht die Zucht eines gesunden Hundes. Wobei diese Hunde mittlerweile aber fast genauso viel kosten wie Hunde, von „echten“ Züchtern. Allerdings stellen diese Leute keine „unangenehmen Fragen“ an die zukünftigen Halter. Der Kauf wird Ihnen sehr einfach gemacht. Diesen Personen ist es egal, ob Sie später Probleme mit dem Hund haben, ob er gesund ist, ob sie für ihn bei Krankheit sorgen können und was mit dem Hund später passiert, sollten Sie mit ihm nicht klarkommen. Und so landen diese Hunde dann leider im Tierheim oder sind so krank, dass sie nach kurzer Zeit versterben oder lebenslang Medikamente einnehmen müssen.

 

  1. Die Gruppen der Hunderassen nach FCI

 

Gruppe 1: Hüte- und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)

Zu den bekanntesten Vertretern dieser Gruppe zählen die Collie-Vertreter wie  der Border-Collie, Shelti, Bearded Collie oder der Schäferhund. Man sagt diesen Hunden nach, dass sie sehr gelehrig sind, viel Energie haben, sich gut erziehen lassen und „ihrem“ Menschen gefallen wollen. Wenn man diese nicht ihrem ursprünglichen Zweck, dem Treiben und Hüten von verschiedenen Tieren, einsetzen kann, dann eignen sie sich gut zum Hundesport. Sie binden sich sehr eng an ihre Familie und sind sehr anhänglich.

 

Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde

Viele Hunde dieser Gruppe haben wenig gemeinsam. Es zählen hierzu die bekannten Rassen wie Schnauzer, Boxer, Bernhardiner und Rottweiler. Pinscher und Schnauzer waren ursprünglich Stall- und Hofhunde. Ebenso wurden sie als Begleithunde eingesetzt, um z.B. Händler auf ihren Reisen zu begleiten. Die Molosser wurden für die Jagd genutzt und mussten groß und wehrhaft sein, da sie Bären, Wildschweine und Bullen in Schach halten sollten. Dann gibt es noch die Berg- oder Sennenhunde, die als Wachhunde oder Herdenschutzhunde in abgelegenen Regionen eingesetzt wurden. Sie sollten wachsam, territorial und selbstständig Verantwortung übernehmen für Haus, Hof und Vieh. Es handelt sich in dieser Gruppe meist um große bzw. mittelgroße Hunde.

 

Gruppe 3: Terrier

Terrier wurden schon im Mittelalter beschrieben und sogar die alten Römer legten erste Zeugnisse ab. Zur damaligen Zeit stellten Ratten und Mäuse sowie Marder, Füchse usw. ein großes Problem für die Hühner, Kaninchen etc. dar. Ihre Aufgabe war es, diese vor diesem „Ungeziefer“ zu beschützen. Sie wurden auch in den Fuchs- oder Marderbau geschickt, um diese herauszulocken. Diese Aufgaben erforderten also eifrigen Einsatz, Mut und selbstständiges Denken. Bekannte Vertreter sind der Yorkshire Terrier, Westie oder Foxterrier. Man sollte sich von ihrer meist zarten Erscheinung nicht täuschen lassen. Sie sind trotzdem „ganze“ Hunde. Sicherlich haben auch Sie schon einmal erlebt, wie diese kleinen Hunde sich nichts von großen Hunden gefallen lassen. Meist werden die „Kleinen“ masslos unterschätzt und verhätschelt. Diese kleinen „Imperatoren“ sind meistens sehr willensstark, dickköpfig und chronisch selbstüberschätzt. Wenn man den Terriern nicht klar macht, wer die Hausordnung bestimmt, wird so einige Probleme bekommen. Sie sind aber auch ausgesprochen kooperativ und sehr gelehrig. Man sollte ihre starke Persönlichkeit respektieren und zu schätzen wissen. Auch wenn Sie ihren kleinen Terrier auf dem Arm herumtragen können, und er sich das auch gern gefallen lässt, steckt ihn ihnen doch ein Löwenherz und ein Draufgänger.

 

Gruppe 4: Dachshunde

Die Dachshunde gibt es in 3 Varietäten, den Dachshund (auch Dackel oder Teckel), Zwerg-Dachshund und Kaninchen-Dachshund. Wie der Name schon sagt, wurden diese Hunde für die Dachsjagd benutzt oder auch in den Fuchsbau geschickt. Diese Rasse zählt mehr zu den Alleinjägern und sie besitzen daher eine nicht so starke Bindung zu ihrem Halter, sprich, sie brauchen/suchen nicht so stark Nähe, wie andere Rassen. Da der Hundeführer sie nicht in den Bau begleiten konnte, mussten sie fähig sein, eigene Entscheidungen zu treffen.

 

Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp

Der Spitz zählt zu den ältesten und bekanntesten Hunderassen, der seinen Ursprung wohl in Europa hat. Und wer kennt ihn nicht aus den Streichen von Max und Moritz. Mittlerweile ist der Großspitz oder Wolfsspitz, der früher auf fast jedem Hof zu finden war, sehr selten anzutreffen, ja, sie sind sogar vom Aussterben bedroht. Die Spitze wurden als Begleithunde gehalten und seine Wachsamkeit wurde sehr geschätzt. Mit diesem Hund kann man so gut wie alles machen. Er ist für jeden Quatsch zu haben. Er ist agil, sportlich und liebt so jede Bewegung. So lässt er sich für alle möglichen Aktivitäten begeistern. Auch kuschelt er sehr gerne und liebt es, mit seinem Menschen zusammen zu sein. Er ist sehr anhänglich und will jede Minute mit seinem Menschen verbringen. Das führt leider dazu, dass er gestresst sein kann, wenn er allein sein muss. Da er sich aber sehr stark an seinen Menschen orientiert, kann man dieses Problem mit entsprechendem Training lösen. Ein anderes Problem kann sein, dass er sehr Lautfreudig ist. Er ist ein kleines Sensibelchen und reagiert auf viele Reize mit Bellen. So schnell er sich aber auch erregt, so schnell ist er wieder entspannt.

Zur Gruppe 5 gehören aber auch die Schlittenhunde oder die Podencos , welche eine andere Aufgabe haben, als die Spitze. Da Podencos sehr häufig in unseren spanischen Tierheimen vorkommen, werden wir hierzu einen eigenen Artikel erstellen.

 

Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen

Diese Hunde werden hauptsächlich für die Jagd eingesetzt. Entweder, um Wild über lange Strecken zu verfolgen, wie der Beagle, Basset Hound und der Bluthund, oder aber um verletztes Wild aufzustöbern, wie der Bayrische oder Hannoversche Gebirgshund. Zu den verwandten Rassen zählt der Dalmatiner und der Rhodesian Ridgeback. All diese Hunde benötigen sehr viel Bewegung, einiger der Rassen werden sogar ausschließlich nur an Personen abgegeben, wenn sie jagdlich geführt werden. Allgemein sind diese Hunde freundlich und nicht aggressiv, deshalb sind sie als Wachhunde nicht geeignet. Das ist der große Nachteil für den Beagle. Dieser ist sehr unkompliziert und zutraulich. Deshalb wird er sehr oft als Laborhund eingesetzt.

 

Gruppe 7: Vorstehhunde

Zu den am häufigsten geführten Jagdhunden zählt der Vorstehhund, da sie die Allrounder unter diesen sind. Diese Bezeichnung kommt daher, dass er bei der Suche nach Wild ruckartig stehen bleibt, sobald er das Tier gewittert hat. Dabei hebt er seine Vorderpfoten an und der Kopf zeigt in Richtung Wild, so dass der Jäger weiß, wo sich dieses befindet. Sehr bekannt ist der Deutsch Drahthaar, Kurz- oder Langhaar, ebenso der Münsterländer oder Weimeraner.

 

Gruppe 8: Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde

Diese Gruppe gehört zu den „Helfern“ bei der Jagd. Heutzutage sind sie die beliebtesten Familienhunde. Wer kennt sie nicht, den Labrador oder Golden Retriever. Vielfach werden diese Hunde als Assistenzhunde eingesetzt. Es sind einfach Hunde, die WOLLEN gefallen. Dieser Wesenszug macht es daher leicht, diese Hunde zu erziehen und/oder für anspruchsvolle Aufgaben auszubilden. Man kann ihn auch gut als Anfänger führen.

 

Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde

Zu dieser Gruppe zählen die kleineren Hunde. Diese wurden nicht auf eine bestimmte Tätigkeit gezüchtet, sondern haben die Aufgabe, dem Menschen im Alltag Gesellschaft zu leisten, ihnen Freude zu bereiten, treu zu sein und vor allem hübsch zu sein. Wobei letzteres immer im Auge des Betrachters liegt. Zu diesen Hunden zählt der Shih Tzu, der mit einer der ältesten Hunderassen der Welt ist. Der Pekingese, der Nackthund, oder zu den Minirassen der Papillon. UND der Pudel. Obwohl dieser früher ein nicht zu unterschätzender Jagdhund war, zählt er jetzt zu den Gesellschaftshunden. Dieser Hund war damals beliebt bei den Fischern, denn diese arbeiteten Hand in Hand beim Netze ausbringen oder einholen. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Intelligenz, seiner überdurchschnittlichen Lernfähigkeit wurde er bereits im Mittelalter benutzt von den Zirkusleuten.

 

Gruppe 10: Windhunde

Windhunde zählen zusammen mit den Geparden zu den schnellsten Landtieren der Welt. Sie wirken durch ihre schlanke Gestalt sehr erhaben und stolz und sind es auch. Sie sind eher in sich ruhende und zurückhaltende Persönlichkeiten, die nicht absolut gehorsam zeigen. Sie werden wegen ihrer Schnelligkeit zur Jagd in Wüsten oder weiten Ebenen eingesetzt. Sie besitzen ein ausgezeichnetes Sehvermögen. Da die Galgos zu dieser Gruppe gehören, und diese hauptsächlich in Spanien vorkommen, möchten wir auch hier auf diese Rasse in einem extra Artikel eingehen. Zur Gruppe der Windhunde gehören aber auch der Greyhound oder Irischer Wolfshund.

 

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Sie möchten nun wissen, welche Rasse in Ihrem Hund steckt? In der Regel handelt es sich bei unseren Hunden, die wir vermitteln, um Mischlinge. Das macht es natürlich sehr schwierig, genau herauszufinden, was in diesem Hund steckt. Wir können es meist nur stark eingrenzen. Da die Hunde aus Spanien kommen, und teilweise von der Straße stammen, haben sie sich meistens mit den dort vorherrschenden Rassen vermischt. Aber natürlich haben hier auch viele andere ausländische Rassen Einzug gehalten, ähnlich wie in Deutschland, wo es ja auch nicht nur ausschließlich deutsche Hunderassen gibt. Eine gute Übersicht über Hunderassen gibt es auf dieser SEITE. Schauen Sie selbst, welche Rasse sich in Ihrem Hund verstecken könnte.